(Friesenheim) Die örtliche Grüne Landtagsabgeordnete Sandra Boser MdL und Staatssekretärin im Kultusministerium besuchte am 20.04.2022 die Firma Schwarzwald Holzbausysteme GmbH (SBS) in Friesenheim, um sich mit dem Geschäftsführer Moritz Weschle über die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven im Holzbau auszutauschen. Schwerpunkte waren dabei die überarbeitete Landesbauordnung, die Stärkung der Akzeptanz für das Material Holz in der Baubranche sowie CO2-neutrale KfW-Kredite.
Bei einem Rundgang durch die neue Produktionshalle in der Industriestraße in Friesenheim berichtete der Geschäftsführer Moritz Weschle über die Produktionsart der Brettsperrholzelemente sowie über den Holzbau, der die klassische Blockbauhütte längst hinter sich gelassen habe: „Holz gibt es in allen Variationen. Auch der Holzbau ist mittlerweile in allen Variationen möglich. Die Bandbreite reicht vom Einfamilienhaus über die Lagerhalle bis zu mehrgeschossigen Wohnanlagen und Hochhäusern.“
Sandra Boser ergänzte: „Das Thema Holzbau spielt bei der Energiewende und der Schaffung von Wohnraum eine wichtige Rolle. Es ist eine nachhaltige und regionale Bauart. Mit der Novellierung der Landesbauordnung Baden-Württemberg 2015 wurden in Baden-Württemberg baurechtskonform Bauvorhaben in Holzbauweise bis zur Hochhausgrenze möglich. Hier ist wichtig, dass es Unternehmen gibt, die sich das Thema konzentrieren. Ich freue mich, dass wir vor Ort ein Familienunternehmen haben, dass in die Zukunft des Holzbaus investiert.“
Moritz Weschle: „Hier wünschen wir uns, dass die Holzbauweise auch von kommunaler Seite mehr Akzeptanz erfährt. Auch bei uns müsste mit Blick auf die Innenverdichtung zunehmend auf mehrgeschossige Bauten gesetzt werden. Der Holzbau kann dies gut leisten, das ist aber in vielen Köpfen noch nicht angekommen. Ich wünsche mir da mehr Aufklärung und Akzeptanz für den Holzbau bei den Entscheidungsträgern auf den Behörden sowie den Ingenieuren. Die Architekten können sich da oft nicht durchsetzen. In Förderprogrammen, wie der Wohnraumförderung, sollten zudem auch Kriterien für eine nachhaltige Bauweise stärker einfließen.“
Die Landtagsabgeordnete berichtete: „Die Wohnbauförderung hat Priorität im Land. Hier setzen wir auf Innenverdichtung, Aufstockung und mehrgeschossige Neubauten. Es ist wichtig, bei den Entscheidungsträgern vertrauensbildende Maßnahmen für den Holzbau anzuregen. Das Land möchte auf jeden Fall die Akzeptanz des Holzbaus fördern. Darum habt das Land bereits 2018 die Holzbau-Offensive ins Leben gerufen die z.B. das neue Holzbauinstitut fördert. Investoren der öffentlichen Hand können hier auch Beratungsgutscheine für eine kostenlose Erstberatung zur Holzbauweise in Anspruch nehmen.“
Der Geschäftsführer der Schwarzwald Holzbausysteme GmbH erklärte daraufhin: „Es wäre zudem eine gute Maßnahme die CO2-Neutralität bei Baustoffen bei der Vergabe von KfW-Förderungen miteinfließen zu lassen, auch das würde im Hinblick auf den Rohstoffmangel für unterschiedliche Baumaterialien den Holzbau stärken und die Region stärken, die in großen Teilen vom Holzbau lebt mit ihren Sägewerken, Zimmereien und dem Holzhandel.“ (20.04.2022)
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