(Hugsweier/Friesenheim) Auf Einladung von Sandra Boser MdL, Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, fanden gemeinsam mit der Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr, Elke Zimmer MdL am Donnerstag, den 28.07.2022 zwei Radwegbegehungen statt. Dabei wurde der neue Radweg mit Ampellösung bei Hugsweier besichtigt sowie in Friesenheim an der L118 über den geplanten Radweg bei der Bahn gesprochen.
Bei dem ersten Ortstermin in Hugsweier waren neben Sandra Boser MdL und Elke Zimmer MdL unter anderem auch Markus Ibert (Oberbürgermeister Stadt Lahr), Tilman Petters (Baubürgermeister), Michael Loritz (Dezernent für Infrastrukturen, Baurecht & Migration, Ortenaukreis) und Georg Bader (Ortsvorsteher) anwesend.
Noch bis zu Beginn diesen Jahres mussten sich die Radfahrer:innen die stark befahrene Kreisstraße zwischen Hugsweier und der B3 mit den Autos teilen. Gerade die Überfahrt der Bahnbrücke war für die Radfahrer:innen nicht ganz ungefährlich. Vor allem viele Schüler:innen nutzen diese Verbindungsstraße, so Bader. Seit Beginn dieses Jahres ist damit nun Schluss. Mit dem neuen Radweg parallel zur Kreisstraße wurde die Radinfrastruktur verbessert, allerdings musste noch eine Lösung für die Brücke her, da eine Verbreiterung aufgrund statischer Probleme nicht in Frage kam. Dank der entschlossenen Entscheidung des Gemeinderates wurde hier mittels Ampelregelung und Fahrbahnverengung eine gute Lösung gefunden, um einen sicheren Radweg über die Bahnbrücke fortführen zu können. Nun teilen sich Radfahrer:innen und Autofahrer:innen die Brücke. Während die Autos kurz warten müssen, hat das Rad freie Fahrt.
Dies wurde beim Radkongress von Staatssekretärin Elke Zimmer MdL mit einem Preis ausgezeichnet.
Markus Ibert machte klar: „Ein Auto hat keine eingebaute Vorfahrt“. Elke Zimmer lobte die mutige Entscheidung des Gemeinderates für die Ampellösung und wies wie Ibert darauf hin, dass Rad- und Autofahrer:innen gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer:innen seien. „Die Ampelentscheidung war gut. Diese ist auch nicht gleichmäßig geschaltet, sondern nach Autoaufkommen“, so Ortsvorsteher Bader.
„In acht Jahren wollen wir den Co2 –Ausstoß mehr als halbieren, dazu braucht es Veränderungen beim Anteil Rad zu Auto“, betonte Zimmer und gab mit, dass der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur auch im Haushalt eine hohe Priorität habe. „Gerade das Rad ist ein wichtiger Baustein bei der Mobilitätswende. Wir müssen gemeinsam an dem Ziel dranbleiben, attraktive Verkehrsangebote neben dem Auto zu gestalten“, hob Sandra Boser MdL hervor. Michael Loritz knüpfte an: „Wir wollen das Radwegenetz jedes Jahr um sechs Kilometer erweitern.“
Auch wenn es seitens einiger Autofahrer:innen Kritik an der Ampelregelung gab, bleibe diese Übergangslösung bestehen, bis es Neuigkeiten von Seiten der Bahn zum Ausbau der Rheintalbahn gebe, so Ortsvorsteher Bader.
Im Anschluss trafen sich die beiden Staatssekretärinnen mit dem Friesenheimer Bürgermeister Erik Weide an der Bahnbrücke beim Bahnhof Friesenheim, um über den geplanten Radweg entlang der L118 zu sprechen. Weide hatte dazu schon bereits Gespräche mit dem Regierungspräsidium Freiburg und auch die Umsetzung sei schon abgestimmt.
Weide ist ein zeitnaher Radwegausbau wichtig, denn dieser hier würde zum Lückenschluss des Radwegnetzes zwischen Friesenheim-Schuttern und Kürzell beitragen. „Wir brauchen den Radweg vor allem für die Familien und die Kinder“, betonte Weide.
Wie in Hugsweier stelle auch in Friesenheim die Bahnbrücke ein Problem für den Radwegausbau dar. Eine Ampellösung gebe es aber nicht, sagte Weide. In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Freiburg könne die Fahrbahn auf der Brücke von derzeit 7,5 Meter auf 6,5 Meter verengt und durch eine schmalere Leitplanke weiteren Platz für einen Rad- und Fußweg gewonnen werden. Aufgrund zu hoher Kosten sei eine Erweiterung der Unterführung nicht möglich, berichtete Weide „Bedenkenträger gibt es genug, jetzt braucht es Lösungen“, forderte Zimmer und sagte weiter: „Wir wollen den Radverkehr verdoppeln und den Autoverkehr um 20 -30 Prozent senken.“ Auch Boser unterstrich, dass der Ausbau des Radverkehres wichtig sei.
Baubeginn 2024 wäre das Ziel von Bürgermeister Erik Weide, jedoch warte er noch auf die Genehmigung seitens des RP Freiburg. Elke Zimmer MdL und Sandra Boser MdL bedankten sich für den informativen Austausch und sicherten Bürgermeister Erik Weide Ihre Unterstützung für einen zeitnahen Radwegausbau an der L118 zu.