(Kippenheim) Sandra Boser MdL, Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, besuchte die Gemeinde Kippenheim, um sich nach einem Rundgang durch das Bürgerhaus mit Bürgermeister Matthias Gutbrod, der Schulleiterin Tanja Cichowlas sowie Gemeinderäten und Gemeinderätinnen über die Schulentwicklung und die Umsetzung der Ganztagsbetreuung an der Grundschule Kippenheim-Schmieheim auszutauschen.
Nach einer freundlichen Begrüßung führte Matthias Gutbrod die Landtagsabgeordnete durch das 2023 eröffnete Bürgerhaus, in dem sich neben einem großen Veranstaltungssaal und einer Bibliothek auch Seminar- und Proberäume für die örtlichen Vereine finden. In Richtung Lahr schließt ein großer Festplatz an das Gebäude an. Der Bürgermeister erläuterte: „Wir wollten hier Leben haben und das ist uns gelungen. Die Räumlichkeiten sowie der Festplatz werden vielseitig von den Kippenheimer Bürgerinnen und Bürgern für Vereinsveranstaltungen und Verbandsitzungen genutzt. Wir sind beim Bau trotz Corona und Ukrainekrieg im Kostenrahmen von ca. 6 Mio. Euro geblieben und sind mit dem Konzept des Bürgerhauses sehr zufrieden.“
Im Anschluss an den Rundgang folgte ein Austausch mit Sandra Boser MdL und den weiteren Beteiligten im Seminarraum. Eingangs informierte Bürgermeister Gutbrod die Runde zu aktuellen Großprojekten der Gemeinde, zur geplanten Umfahrungsstraße und zur Zusammenlegung der Feuerwehr. Danach kam er auf das Thema Schulentwicklung zu sprechen mit Blick auf den vom Bund festgelegten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder.
Die Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport informierte die Anwesenden zu den Fördermöglichkeiten des Landes: „Uns ist der Handlungsspielraum der Kommunen sehr wichtig. Um dies zu gewährleisten haben wir vonseiten des Landes vorgezogene Abschlagszahlungen für die Kommunen auf den Weg gebracht. Für die Umsetzung des Rechtsanspruchs stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, so können Ganztagsschulen in verbindlicher Form und in Wahlform eingerichtet werden. Hier stellt das Land die notwendigen Lehrkräfte zur Verfügung, es können damit aber auch außerschulische Partner finanziert werden. Die kommunalen Betreuungsangebote, die in der Verantwortung der Gemeinden liegen, werden vom Land ebenfalls finanziell unterstützt. So haben die Städte und Gemeinde unterschiedliche Möglichkeiten, um den Bedarf vor Ort zu decken und für die Kinder und deren Familie ein passendes Betreuungsangebot zu schaffen.“
Schulleiterin Tanja Cichowlas warf die Frage nach der Bedarfsplanung für die Ganztagesbetreuung auf: „Momentan liegt bei uns der Bedarf für die Nachmittagsbetreuung bei ca. 20 %, die Tendenz ist aber steigend. Ich kann mir vorstellen, dass das Ganztagsangebot mehr genutzt wird wenn es kostenfrei ist. Insgesamt sehe ich im Ganztagsangebot langfristig eine Entlastung für die Gemeinde. Aktuell stellen wir uns noch die Frage, wie wir die Bedarfsplanung umsetzen.“ Sandra Boser MdL berichtete: „Es ist sicherlich hilfreich, frühzeitig mit den Eltern vor Ort ins Gespräch zu kommen, um die Bedarfe zu planen. Insgesamt kommt es bei der Umsetzung des Ganztags auf ein gutes und verlässliches Konzept für die Eltern an. Es gibt die Möglichkeit Lehrerstunden in Geld umzuwandeln, um Kooperationen mit Musikschulen oder Vereinen an der Grundschule zu finanzieren und damit ein vielseitiges kulturelles und sportliches Angebot anzubieten.“
In der anschließenden Fragerunde warf Gemeinderat Dieter Kirschbaum die Frage auf, ob eine Qualifikation für die ehrenamtlichen Betreuungspersonen erforderlich sei worauf die Landtagsabgeordnete erläuterte: „Eine Qualifikation für die Betreuungspersonen ist im Gesetz nicht vorgesehen, es gibt aber die Möglichkeit die Personen pädagogisch zu schulen.“ Gemeinderat Dr. Martin Müller erkundigte sich zudem zu der Versorgung von Fachkräften für die Grundschulen. Die Staatssekretärin berichtete, dass die Studienplätze für das Grundschullehramt mehr als verdoppelt wurden und in der Zukunft von einer besseren Versorgung auszugehen sei.
Zum Ende des Gesprächs zeigte sich Bürgermeister Matthias Gutbrod positiv: „Wir sind dabei eine gute Lösung für die Gemeinde Kippenheim zu finden.“ Sandra Boser MdL bedankte sich für den angenehmen Austausch und versicherte die Themen mit nach Stuttgart zu nehmen.
Bild: Copyright Wahlkreisbüro Sandra Boser MdL