Bevölkerungsschutz und die Auswirkung der Pandemie waren die bestimmenden Themen beim Besuch von Sandra Boser, örtliche Wahlkreisabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion GRÜNE im Landtag, am 01. Oktober 2020 in der Gemeinde Rust.
Die Herausforderungen, die in Anbetracht der hohen Tourismusintensität unter anderem im Sicherheitsbereich von einer vergleichsweise kleinen Gemeinde gemeistert werden müssen, sind enorm, unter Pandemiebedingungen sogar gewaltig. Sandra Boser zeigte sich bei einer Begehung der Baustelle des neuen Polizeipostens und der Wache der Freiwilligen Feuerwehr beeindruckt von der Entwicklung der Gemeinde und sagte dem Ruster Bürgermeister Kai-Achim Klare im anschließenden Gespräch im Rathaus Fürsprache zu.
Die Gemeinde Rust plant und handelt zukunftsorientiert, denn der Ort entwickelt sich rasant. Diese Entwicklungen stellen auch neue Anforderungen an den Bevölkerungsschutz, der dem Umweltamt in der Verwaltung zugeordnet ist. Nicht erst seit Corona arbeitet die Gemeinde Rust an neuen Konzepten.
Sandra Boser nutzte bei ihrem Besuch in Rust die Gelegenheit, den Bau für die neue Polizeidienststelle in der Jakob-Schneider-Straße zu besichtigen, der nach Fertigstellung vom Land angemietet werden wird. „Die polizeiliche Kriminalstatistik für Rust gibt rund 2.000 Fälle pro Jahr an. Nicht mitgerechnet sind die durchschnittlich 30.000 persönlichen Kontakte. Diese Zahlen zeigen nachdrücklich, dass die Installation eines Polizeipostens in Rust sinnvoll ist. Und wir fühlen uns hier sehr wohl,“ informierte Martin Baumann, Leiter des Polizeipostens in Rust, während des Rundgangs. Oliver Faas, Architekt des neuen Polizeigebäudes, unterstrich mit seiner Führung, die Berücksichtigung der Erfahrungen und der Bedürfnisse, die seit 2018 von der Polizei vor Ort gesammelt wurden. Die Voraussetzungen für eventuelle, zukünftige Anbauten- und Umbauten sind am Gebäude bereits eingeplant, so dass die Gemeinde bei Bedarf entsprechend reagieren könnte.
„Die hohen Anforderungen, die eine Besucherzahl von über 5 Millionen Besucherinnen und Besucher jährlich an eine Gemeinde mit rund 4.300 Einwohnerinnen und Einwohner mit sich bringt, sind eine fortlaufende Aufgabe. Die Entwicklungen erfordern eine gute Balance zwischen Natur, Bürgerschaft und Tourismus. Die Gemeinde Rust unternimmt dafür große Anstrengungen. Alle Entscheidungen müssen mit Weitblick auf zukünftige Veränderungen getroffen, Projekte nachhaltig umgesetzt werden. Umso schwerer wirken nun natürlich die Auswirkungen der Pandemie. Ich bin zuversichtlich, dass die Gemeinde Rust, selbstverständlich auch mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg, diese Hürde meistern wird,“ ist sich Sandra Boser sicher.
Beim abschließenden Gespräch im Rathaus tauschten sich Bürgermeister Kai-Achim Klare und Sandra Boser über die derzeit angespannte Situation in Baden-Württemberg aus. Die Gemeinde Rust bereitet sich aktuell auf die Herbst- und Winterzeit vor und hat Vorkehrungen getroffen, im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. Der Bürgermeister erläuterte: „Die Pandemie ist für alle Kommunen und Städte eine große Herausforderung. Sie wird in den nächsten Jahren erheblichen Einfluss auf die finanzielle Lage der Gemeinde nehmen. Nichtsdestotrotz müssen weitere Investitionen, wie zum Beispiel für den Schulneubau, getätigt werden. Ich freue mich, dass Sandra Boser unsere Gemeinde besucht hat und wir in einem persönlichen Gespräch für unsere Anliegen ein offenes Ohr gefunden haben.“ Sandra Boser bedankte sich bei der Gemeinde für ihr Engagement und informierte die Runde: „Wir als Land wollen, dass die Gemeinden auch in Zukunft investieren können. Daher war und ist es uns wichtig die Gemeinden bei den finanziellen Auswirkungen der Corona Pandemie zu unterstützen, bspw. bei ausfallenden Gewerbesteuereinnahmen. Wir werden unsere Förderprogramme auch weiter in die Zukunft tragen und damit Planungssicherheit bieten.“
Bild v.l.n.r. Martin Baumann, Leiter des Polizeipostens in Rust, Sandra Boser (Landtagsabgeordnete Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Kai-Achim Klare (Bürgermeister Rust), Oliver Faas (Architekt, Faasarchitektur+).
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