Sandra Boser besucht die Stadt Haslach und befallene Flächen
Um sich ein Bild über die Lage vor Ort zu machen, besuchte die Grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Lahr/Kinzigtal und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg, Sandra Boser, am Freitag den 19.09.2020 die Stadt Haslach. Im Gespräch und bei einem Vor-Ort-Termin auf einer von Engerlingen befallenen Fläche informierte sich die Abgeordnete bei Herrn Bürgermeister Saar, dem BLHV-Vorsitzenden Ulrich Müller und den tangierten Bauern zum Thema.
Die Abgeordnete hörte sich eingangs die Berichte der Bauernvertreter an und äußerte sich verständnisvoll: „Da kommt bei uns in der Ortenau einiges zusammen. Die Dürre, die Engerlinge und die Wildschweine. Das ist eine Katastrophe für die Landwirte. Vor Ort sind rund 400 bis 500 Hektar Fläche betroffen. Da müssen jetzt alle zuständigen Stellen an einem Strang ziehen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Es muss geprüft werden, ob es Erstattungshilfen für die betroffenen Bauern geben kann. Ich nehme die Themen gern mit in den Landtag und informiere das Ministerium für Ländlichen Raum. Der Klimawandel und die daraus resultierende Trockenheit sind mittlerweile sichtbar und stellen eine Gefahr für unsere Umwelt und die Landwirte dar.“
Der BLHV-Kreisvorsitzender Ulrich Müller bestätigte, dass die Bauern Hilfe benötigten. Die extreme Trockenheit ziehe viele Probleme mit sich, Futterertragsausfälle, Mehrkosten für zunehmende Aussaat, Kosten für die Wiederbegrünung und Zukauf von Futter seien nur ein paar Widrigkeiten, mit denen die Bauern zu kämpfen hätten. Die Engerling-Verbreitung mache nun vielen Angst. Er forderte eine fachliche Beratung und wissenschaftliche Begleitung, wie mit den Engerlingen und der Trockenheit umgegangen werden soll. Außerdem herrsche Unsicherheit darüber, ob Förderungen zurückgezahlt werden müssen, falls die Bauern flexibel auf den Befall reagierten und die Förderrichtlinien nicht komplett einhielten. Frau Boser erläuterte, das sie nicht davon ausginge, dass bei einem Katastrophenfall die Förderung verweigert würde, dies müsse aber selbstverständlich geprüft werden.
Herr Bürgermeister Saar pflichtete Frau Boser bei und äußerte sich zustimmend, dass die Bauern in diesem Fall nicht im Stich gelassen werden dürften. Herr Prinzbach als Vertreter der Freien Wähler informierte die Runde darüber, dass die Dürre das eigentliche Desaster sei: „Die Engerlinge sind nur ein Symptom der Dürre. Leider kann die Politik keinen Regentanz aufführen, aber etwas für die CO2-Bindung tun.“ Die Landtagsabgeordnete bestätigte diese Äußerung:
„Wir von der Fraktion GRÜNE im Landtag fordern den Umbau des Waldes und möchten durch eine Förderung des Holzbaus zukünftig mehr CO2 einsparen. Gerade im Baubereich gibt es da noch viel Spielraum für Einsparungen. Anhand einer Gemeinwohlbilanz könnte zum Beispiel der Forst steuerlich berücksichtigt werden.“
Neben dem Thema Engerlingbefall informierte Sandra Boser die Runde zum Thema Nachtragshaushalt des Landes. „Die beschlossenen Investitionen in die Zukunft des Landes werden Baden-Württemberg weiterhin gut durch die Krise führen,“ versicherte die Abgeordnete.
Bild: Wahlkreisbüro Sandra Boser
Zu sehen v.l.n.r.: Vertreter des BLHV, Frau Ziehms, Frau Boser, Herr Prinzbach, Herr Saar