Sandra Boser MdL im öffentlichen Austausch mit Sozialminister Manne Lucha MdL
Auch nach mehr als einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie noch immer weite Teile unseres Alltags. Dennoch bleibt die Lage ständig in Bewegung, erfordert immer wieder neue Maßnahmen oder Änderungen an den bestehenden Beschränkungen.
Sandra Boser, örtliche Wahlkreisabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg, freute sich sehr, dass Sozialminister Manne Lucha MdL ihrer Einladung zum WebTalk „Aktuelle Lage zu Corona“ am Mittwoch, den 24. Februar 2021 gefolgt war. Mit einem Kurzvortrag von Minister Lucha begann die Veranstaltung, daran anknüpfend konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen stellen.
Nach kurzer Begrüßung durch Sandra Boser startete Minister Manne Lucha zum Thema Impfen die Veranstaltung. „Baden-Württemberg war die Triebfeder bei der Impfberechtigung der Lehrer*innen“, so Manne Lucha. Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zwischen 18 und 64 können nun vorgezogen geimpft werden. Mit der Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca, der ebenso geeignet ist die Pandemie zu bekämpfen wie die beiden andern Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, stehen nun weitere Impfdosen zur Verimpfung bereit, weshalb auch weitere Personen der Impfgruppe 1 und 2 zwischen 18 und 64 Jahren Impftermine vereinbaren können. Aber Manne Lucha warnte davor, zu schnell zu Öffnungen und zur Normalität zurückkehren zu wollen, da gerade die britische Mutante B117 eine weitere Gefahr darstelle.
Es sei weiterhin wichtig, auf Sicht zu fahren, um jederzeit wieder einen Schritt zurück zu können. Lucha stellte klar, dass die Infektionsschwerpunkte im privaten Bereich lägen und gelegen seien, da in diesem Bereich die Corona-Regeln nicht immer Beachtung fänden. Daher appellierte Sozialminister Lucha an alle: „Öffnen mit klugen Konzepten und trotzdem weiterhin Kontakt meiden!“
In der anschließenden Fragerunde, ging es auch darum, ob man zwischen den Impfstoffen auswählen könne. Dies verneinte der Minister und versicherte, dass alle Impfstoffe, auch AstraZeneca, wirken. „Die Begeisterung für AstrasZeneca war anfangs gedämpft“, erklärte Minister Lucha. Manne Lucha weiter: „Auch der Impfstoff von AstraZenca verhindert, dass Menschen nach einer Corona-Infektion einen schweren oder tödlichen Verlauf erleiden – und darum geht es bei einer Impfung“. Daher sei er stolz auf die Lehrer*innen, die sich impfen lassen. Durch sie würden andere motiviert werden, das Impfangebot wahrzunehmen. Wer den zugeteilten Impfstoff nicht annehme, müsse bis zum Ende warten, bis genügend Impfstoff vorhanden sei, so Lucha.
Eine weitere Frage wurde im Hinblick auf sogenannte Gurgeltests gestellt. Wann können diese in den Schulen und Betrieben eingesetzt werden? Manne Lucha antworte, dass Teilzulassungen erfolgt seien. Bundestagsabgeordneter Spahn würde dies am 07. März verkünden, wenn es in der Bundestestverordnung verankert sei.
Auch das Thema zum Umgang mit den Besuchen in Pflege- und Altenheim wurde angesprochen. Manne Lucha informierte, dass dies bereits im Sozialausschuss ein Thema war. Bei den Alten- und Pflegeheimen sei es eine Frage der Organisation, so Lucha. Es sei wichtig zu wissen, wenn die Gesamtinfektionsrate hoch ist, seien auch Pflege- und Altenheime betroffen. Lucha war es wichtig, die Besuche in den Pflegeheimen nicht ganz runterzufahren, wie beim ersten Lockdown.
Froh sei er, dass die Zahl an zu beatmeten Personen auf den Intensivstationen von rund 600 auf 140 gesunken sei.
Sandra Boser leitete die Frage eines Zuschauers zum Thema, wie es an den weiterführenden Schulen weitergehen werde, an Manne Lucha weiter. Sandra Boser berichtete, dass der Unterricht inzwischen gut funktioniere, aber Kinder und Jugendliche von der Corona – Pandemie einige Probleme mitnehmen würden. „Es ist wichtig, die Situation im Land weiter im Blick zu halten“, betonte Boser. Sie merkte an, dass es gut wäre, den Schulen die Entscheidung zu überlassen, welche Unterrichtsform sie bei weiteren Öffnungen nutzen wollen. Manne Lucha sagte dazu, dass man sich weiter auf guten Wechsel- und Fernunterricht konzentrieren solle.
In der Ortenau derzeit auch ein brisantes Thema ist der Bau des Ortenauklinikums. Dabei ging es um die Frage, ob die 60 % Förderung weiterhin zugesichert werden. „Die 60 % Förderung ist weiterhin verankert mit den zu Grunde liegenden Planungen“, antwortete Manne Lucha.
Abschließend ging es noch einmal zurück zum Inzidenzwert und ob es sinnvoll sei, auf diesen weiter Wert zu legen. „Der Inzidenzwert ist der Maßstab schlecht hin. Ist eine große Menge infiziert, trägt es sich auch weiter“, hob Sozialminister Lucha hervor. Es sei wichtig die Inzidenz niedrig zu halten, nur dann können auch andere Schutzkonzepte greifen. „Gute Zusammenarbeit und ein verantwortungsvoller Umgang der Menschen mit den Maßnahmen sind der Garant, dass wir durch die Pandemie kommen“, so Lucha. „Mit maßvollen Schritten aus der Pandemie kommen und damit zurück zur Normalität“, ergänzte Sandra Boser abschließend und bedankte sich für den virtuellen Besuch des Ministers.