(Lahr)Die Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser MdL war zu Besuch bei dem jungen Start-up Unternehmen preML in Lahr, um sich mit Gründer und Geschäftsführer Jonas Fehrenbach zum Thema Start-up auszutauschen. Dabei wurde unter anderem über die Gründungsgeschichte von preML, Lahr als Gründungsstandort, Mitarbeitergewinnung sowie Unterstützung von Start-ups durch die Politik gesprochen.
Die preML GmbH wurde 2020 von den Brüdern Jonas und David Fehrenbach sowie Lucas Steinmann in Lahr gegründet. Mit dem Wissen von Jonas Fehrenbach und Lucas Steinmann aus dem Studium für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie dem Wissen von David Fehrenbach, unter anderem aus dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität in Münster, waren ideale Grundlagen für ein Start-up gelegt.
Für seinen Freund Lucas Steinmann und ihn, die beide auf Bildverarbeitung und künstliche Intelligenz spezialisiert seien, war gleich nach dem Studium an der KIT klar, dass sie gründen wollen. Corona war ausschlaggebend, für die Entscheidung sich in Lahr niederzulassen. Zuerst war die Überlegung in Karlsruhe zu gründen, auch mit Blick auf Vernetzungsmöglichkeiten. Corona erschwerte dies. Da sie in Lahr gute Räumlichkeiten in den Breitmatten gefunden hatten, fiel dann die Entscheidung für eine Gründung doch auf Lahr, erzählte Fehrenbach. Boser merkte an, dass es in der Gründerszene noch viele Hürden gebe, sich selbstständig zu machen. „Start-ups entwickeln sich weiter und werden unsere mittelständischen Unternehmen von Morgen. Mit dem Programm Start-up BW Pre-Seed fördert das Land junge Unternehmer in der Gründungsphase.“
Jonas Fehrenbach berichtete Sandra Boser MdL, dass sie sich zu Beginn auf die Bau- und Betonbranche spezialisiert und sich bewusst einen Nischenmarkt herausgesucht hätten, mittlerweile sei das Start-up aber auch in anderen Branchen unterwegs. Mit Hilfe von Kameratechnik und Künstlicher Intelligenz haben sie visuelle Qualitätsprüfungssysteme für automatisierte Fertigungen entwickelt, um Betonelemente auf Fehlstellen wie Risse zu überprüfen. Kurz vor dem Einbau der Betonteile werde eine visuelle Oberflächenprüfung durchgeführt, erklärte Fehrenbach. Hier seien die drei Jungunternehmer sehr froh gewesen, dass sie jemanden im Bereich Tunnelbohrmaschinen gefunden hatten, der sie bei der Umsetzung ihrer Idee unterstützte, so Fehrenbach.
Als Vorteile der visuellen Qualitätskontrolle nannte Fehrenbach eine schnelle Prüfung, Einsparung von Kosten sowie eine gleiche Bewertung, da es bei manueller Fehlerfindung zu unterschiedlichen Bewertungen kommen könne. Zudem habe man eine hundertprozentige Kontrolle und lückenlose Dokumentation dank der Bilddaten. Weiter müssten sich Mitarbeiter:innen nicht in einen Gefahrenbereich begeben. Hierfür wurde das junge Unternehmen 2021 durch das Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg mit der Auszeichnung "100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg" prämiert.
Auch die Fachkräftegewinnung wurde bei dem Austausch kurz thematisiert. Fehrenbach informierte, dass sie aktiv nach Fachleuten suchen, aber es im Informatikbereich schwierig sei. Boser stimmte zu: „Egal in welchen Bereich man derzeit blickt, ob Handwerk, Technik, IT, Lehrkräfte, es herrscht überall ein Kräftemangel.“
Die Landtagsabgeordnete Sandra Boser fragte nach, wo im Bereich Start-up noch Unterstützung gebraucht werde. Fehrenbach antwortete, dass eine Beratung für Fördermöglichkeiten sowie eine „Start-up Stelle“, um sich vor dem Gründen beraten lassen zu können, wichtig wäre. Die IHK biete bereits zu bestimmten Themen kostenlose Beratungsgespräche an, so Fehrenbach.
Abschließend bedankte sich Sandra Boser MdL bei Jonas Fehrenbach für den informativen Austausch und lobte: „Ein Start-up bedeutet sicher sehr viel Engagement. Ich finde es großartig, dass Sie den Mut zur Gründung hatten.“
Bild: v.l.n.r.: Jonas Fehrenbach und Sandra Boser MdL
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