Landtagsabgeordnete Sandra Boser zu Besuch bei der Stadt Mahlberg
Am Freitag, den 22. Oktober 2021 besuchte die örtliche Grünen Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Kultusministerium Sandra Boser die Stadt Mahlberg, um sich mit Bürgermeister Dietmar Benz über aktuelle Themen auszutauschen. Schwerpunktthemen waren dabei Schule und Bildung, Kinderbetreuung, der öffentliche Personennahverkehr sowie Bürokratieabbau und Wohnbau.
Bürgermeister Benz eröffnete die Gesprächsrunde nach kurzer Begrüßung der Landtagsabgeordneten Sandra Boser mit dem Thema Bildungspolitik und fragte nach, wie groß die durch Corona bedingten Lernrückstände seien und wie diese aufgeholt werden könnten. Sandra Boser antwortete hierauf, dass die Lernrückstände sehr unterschiedlich ausfallen und verwies auf Ergebnisse des Instituts für Bildungsanalyse Baden-Württembergs (IBBW). Hinzu käme, dass im zweiten Lockdown der Unterricht besser eingehalten werden konnte und auch mehr individueller Unterricht stattfand, erklärte Boser weiter. Mit dem Programm „Rückenwind“ soll nach den Herbstferien den Schülerinnen und Schülern neben dem fächerbezogenen Lernen auch im sozial-emotionalen Bereich Unterstützung geboten werden. Die Schulen erhielten hierfür Unterstützung durch externes Personal mit dem inner- und außerhalb des Unterrichts Fördermaßnahmen gestaltet werden können.
Damit kam Bürgermeister Benz auf das nächste wichtige Thema zu sprechen, den Fachkräftemangel an den Schulen, wie auch an den Kindertagesstätten. Neben vielen unbesetzten Stellen, würden Kräfte oft wegen Krankheit oder Schwangerschaft fehlen. Um dem entgegenzusteuern habe man die Ausbildungsplätze erhöht und es gebe auch die Möglichkeit der Nachqualifizierung. Jedoch möchte man keine Schnellimprägnierung im pädagogischen Bereich, betonte die Landtagsabgeordnete. „Wir unterstützen die Kommunen bei der praxisintegrierten Ausbildung von Erzieher:innen. Trotzdem ist der Bedarf derzeit kaum zu decken. Auch die Studienplätze für Lehrkräfte haben wir ausgebaut, hier ist es regional sehr unterschiedlich, wie die Stellen besetzt werden können. Es fehlen vor allem in den Grundschulen und SBBZ Lehrkräfte und in bestimmten Fächern wie Mathe, Physik oder Informatik“, sagte Sandra Boser.
Ein weiteres Anliegen war Bürgermeister Benz der öffentliche Personennahverkehr. Bei der Rheintalbahn sei erst im Jahr 2041 mit dem Ausbau des dritten und vierten Gleises zu rechnen, so Benz. Boser wie Benz sind sich einig, dass es in den nächsten 20 Jahren schwierig sei, zumal teils Bahnhalte an den kleineren Bahnhöfen gestrichen wurden, Teile des Straßenverkehrs auf die Schiene zu bringen. Die Deutsche Bahn habe keine Kapazitäten mehr für zusätzliche Halte, gab Boser die Auskunft der DB weiter. Bürgermeister Benz sprach sich dafür aus, dass es gut wäre, alle vier Gleise beim Ausbau der Rheintalbahn an die A5 zu legen, um dann die Bestandsgleise für den Schienenpersonennahverkehr in einer engen Taktung nutzen zu können. „Um auch im ländlichen Raum den Umstieg vom Auto attraktiv zu gestalten, wären Bürgerbusse oder On Demand Angebote mögliche Zusatzangebote. Wir brauchen eine vernetzte Mobilität. Das Land unterstützt die Kommunen beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs“, informierte Sandra Boser.
Anschließend wurde noch über den Bürokratieabbau im Alltäglichen als auch bei Antragsstellungen gesprochen sowie über die Wohnbauproblematik in Mahlberg. „Gerade für Alleinerziehende sowie ältere Menschen ist es momentan schwierig bezahlbaren Wohnraum zu finden“, sagte Boser und erklärte weiter: „Reaktivierung von vorhandenem Wohnraum sowie Aufstockung und Lückenschluss sind wichtig. Hier hilft auch das Land mit der Wohnraumoffensive.“
Abschließend bedankte sich die Landtagsabgeordnete für den konstruktiven Austausch und versprach die angesprochenen Themen mit in den Landtag zu nehmen.