Am Donnerstag, den 29. Juli 2021 besuchte die örtliche Grünen Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Kultusministerium Sandra Boser die Gemeinde Seelbach. Bürgermeister Thomas Schäfer begrüßte gemeinsam mit Rektor Daniel Janka die Landtagsabgeordnete im Geroldsecker Bildungszentrum, um sich mit ihr über aktuelle Themen rund um die Schule wie Corona, Digitalisierung, Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten sowie weitere Projekte der Gemeinde Seelbach auszutauschen.
Bürgermeister Schäfer informierte Sandra Boser zu Beginn der Gesprächsrunde über den Stand beim Breitbandausbau. Für privatwirtschaftliche Telekommunikationsunternehmen sei der Breitbandanschluss unwirtschaftlich. Daher ist es in Seelbach wie auch in weiteren Gemeinden der Ortenau nach wie vor eine Aufgabe den Breitbandausbau voranzubringen. Hilfreich ist dabei die 90% Fördermöglichkeit über den Bund und das Land Baden-Württemberg. Mit dem neuen Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH gebe es daher weiterhin Gespräche dazu, wie die grauen Flecken in der Ortenau wegzubekommen seien, äußerte Bürgermeister Schäfer.
Danach gab Schäfer einen kurzen Überblick über anstehende Projekte der Gemeinde Seelbach. Hier nannte er die Sanierung des Bürgerhauses sowie des Friedhofweges. Glücklich sei man auch über die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum durch die Umgestaltung des Gasthauses Engel durch einen privaten Investor. Anfang August, so Bürgermeister Schäfer, solle zudem die Seelbacher Haupstraße wieder freigegeben werden. Diese werde seit März dieses Jahres saniert. Erweiterungsarbeiten stehen am Kindergarten in Wittelbach noch an und auch am Geroldsecker Bildungszentrum sind neben Modernisierungs- auch Erweiterungsarbeiten angedacht, so Schäfer. Zur Schule mit Blick auf Corona berichtete Schäfer noch kurz, dass man 2-8 Luftreinigungsgeräte sowie 40 CO2-Ampeln kaufen werde, um diese dort einzusetzen, wo sie notwendig seien. Sandra Boser informierte dabei über das Förderprogramm, welches das Land derzeit auf den Weg bringt.
Anschließend übergab Schäfer das Wort an Rektor Daniel Janka, der seit 11 Jahren das Geroldsecker Bildungszentrum leitet. „Die Last auf vielen Schultern verteilen“, das sei Rektor Janka sehr wichtig. Hierfür brauche es gute und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, dies zeigte die Coronapandemie noch einmal deutlich. Über ein rollierendes System trugen alle einen Teil dazu bei, um die Herausforderungen der Coronapandemie an der Schule aufzufangen. Schäfer und Janka schilderten, dass es allerdings weiterhin schwer sei, gute Fachkräfte zu bekommen. Sandra Boser erklärte, dass man derzeit jeden Lehrer und jede Lehrerin einstelle, weil sehr viele offene Stellen noch vorhanden seien. Einigkeit bestand, dass man gute Fachkräfte besser fördern möchte.
„Gerade in der Coronazeit ist vielen Eltern bewusstgeworden, was Schule alles leistet“, betonte Sandra Boser. Ziel sei, dass der Präsenzunterricht wieder Normalität werde, so Boser und gab dabei zu bedenken, dass es immer wieder zu Quarantänezeit kommen könne, wodurch dann phasenweise auf Fern- oder Wechselunterricht zurückgegriffen werden müsse. „Um das Infektionsgeschehen am Anfang des Schuljahres im Auge zu behalten, bleiben die Hygienemaßnahmen ein wichtiger Beitrag. Masken und Tests helfen dabei, den Unterricht abzusichern“, so die Abgeordnete Boser.
Zum Stichwort Digitalisierung berichtete Rektor Janka, dass sie mit dem Medienentwicklungsplan fast fertig seien. „Es ist gut Microsoft Teams derzeit weiterführen zu können“, lobte Janka und sprach sich für die Einführung eines Gesamtsystems aus. Boser erklärte, dass man an einer Lösung arbeite, eine Plattform zu erstellen, mit der man auf alle Module wie Lernmanagement, E-Mail, Mediathek und Bürokommunikation direkt zugreifen könne.
Abschließend kam Rektor Daniel Janka noch auf die Personalsituation an der Schule zu sprechen. Durch Schwangerschaften und Krankheit sei es momentan eine große Herausforderung den Schulunterricht aufrechterhalten zu können. Sandra Boser informierte Janka über das neue Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“, dass im kommenden Schuljahr starten soll. Neben fachlichen Kompetenzen, sollen die Schülerinnen und Schüler auch auf sozial-emotionaler Ebene gestärkt werden. Dazu können auch Externe für die Angebote hinzugezogen werden, so Boser. Rektor Janka berichtete, dass der Anteil von psychisch erkrankten Schülerinnen und Schüler von einem Prozent vor rund fünf Jahren heute auf sechs Prozent gestiegen sei. Es sei wichtig, den Blick auf den Einzelnen zu richten und auch andere pädagogische Fachkräfte, wie beispielsweise auch Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, an der Schularbeit zu beteiligen, äußerte Janka. Gerade auch um die Kommunikation mit den Eltern zu verbessern. Sandra Boser teilte mit, dass die Landesregierung dies im Koalitionsvertrag mit den „Multiprofessionellen Teams“ im Blick habe, um der steigenden Herausforderung an Schulen entgegenzukommen. „Hierzu wird gerade ein Konzept erarbeitet, wie neben Schulsozialarbeit auch weiteres pädagogisches Personal eingesetzt werden kann. Da hierfür an sich die Kommunen zuständig sind, braucht es eine Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung für diese Unterstützung“, so die Landtagsabgeordnete Boser abschließend.