Sandra Boser, Grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Lahr/Kinzigtal und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg, hat am Dienstag, den 27.10.2020 die Firma E. Wilhelm GmbH, Spezialisten im Bereich der Herstellung von hochwertigen Etuis und Verpackungen für Schmuck, Uhren und Accessoires, mit Standort in Kappel- Grafenhausen besucht.
Dabei tauschte sich die Landtagsabgeordnete mit den beiden Geschäftsführern Christoph Waidele und Thomas Kunz sowie dem Produktionsleiter Marco Sharif Khan über die Auswirkungen von Corona und weiteren aktuellen Themen aus. Das Unternehmen wurde in diesem Jahr als ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz ausgezeichnet, für den die Abgeordnete Sandra Boser MdL ihre Glückwünsche überbrachte.
1934 wurde das Unternehmen von Eugen Wilhelm in Sulz gegründet und war bis zum Jahr 2000 lange in Familienhand. Damals war die Tabakindustrie noch stark präsent, so dass mit der Produktion von Tabakkistchen alles begonnen hatte. Im Jahr 2001 haben Christoph Waidele und Thomas Kunz, beide langjährige Mitarbeiter der Firma E. Wilhelm, die Leitung übernommen und führen zwischenzeitlich ein Team von 65 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist heute international tätig und hat sich durch die sehr hohe Qualität sowie „Made in Germany“ im In- und Ausland einen Namen gemacht. „Die Verpackung soll die Wertigkeit des Produktes unterstützen. Wir setzen dabei auf deutsche Produktion“, so Kunz.
„Neben höherwertigen Verpackungen für den Einzelhandel z.B. für Schmuck oder Uhren, produzieren wir auch für Industrie- oder Projektkunden in größerer Stückzahl. Wir bieten ein breites Sortiment. Elf bis zwölf Millionen Verpackungen pro Jahr stellen wir in Deutschland her“, erzählte Christoph Waidele. In China würde noch ein geringer Teil an Produkten hergestellt werden, die viel Handarbeit benötigen.
Auf Nachhaltigkeit wird in der Firma großen Wert gelegt. Durch die Fridays for Future Demonstrationen im letzten Jahr rückte das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in dem Betrieb, sondern auch bei den Kunden nochmals mehr in den Vordergrund. „Immer mehr Unternehmen legen Wert auf nachhaltige Verpackungen“, schilderte Waidele. Bei Papier und Kartonagen habe man bereits auf FSC- zertifiziertes Material umgestellt. Zudem sei wichtig, dass die Produkte zu hundert Prozent recyclebar seien. Mit dem Neubau der Produktionshalle zur reinen Kartonfertigung im Jahr 2015 habe man weiter in den Standort Kappel-Grafenhausen investiert. Geschäftsführer Thomas Kunz sei stolz, dass die Produktion von Etuis und weiteren Verpackungen inzwischen fast komplett auf Basis von Karton umgestellt wurde.
Nicht nur Qualität, sondern auch Kreativität zeichnet das Unternehmen E. Wilhelm aus. Stolz sei man auch auf die eigen kreierte Marke „Green Line“, die unter anderem eine Serie, die aus Graspapier hergestellt wird, beinhaltet. Die Marke stehe für Nachhaltigkeit aus deutscher Produktion und sei frei von Plastifizierungen, berichtete Kunz. Dies entspreche ganz der Unternehmensphilosophie. Um die Produkte, die „Made in Germany“ sind, hervorzuheben, habe man diese im Katalog mit Sternchen in schwarz-rot-gold gekennzeichnet. „Über die Hälfte der Produkte sind Made in Germany“, betonte Kunz. „Nachhaltige Produkte werden in Zukunft weiter an Bedeutung zulegen, hier mit innovativen Produkten voranzugehen ist ein großer Standortvorteil. Insbesondere auf dem internationalen Markt sind deutsche Produkte stark nachgefragt“, so die Abgeordnete Sandra Boser MdL.
Auf die Frage, wie sich die Corona-Situation auf das Unternehmen auswirke, antwortete Christoph Waidele: „Während des Lockdowns März bis Mai ist der Umsatz um 50 % zurückgegangen, weil die Lieferwege unterbrochen waren.“ Das Frühjahr werde man nicht mehr aufholen können und es sei auch schwer, die zukünftige Entwicklung abzuschätzen, so Waidele. Boser stimmte zu, dass es auch für das Land derzeit schwer sei eine Prognose für die zukünftige Entwicklung abzugeben. Die vorhandenen Wirtschaftshilfen sollen dazu beitragen, die Unternehmen gut durch die Krise zu begleiten. Waidele stellte klar, dass man aufgrund hoher Eigenkapitaldecke die nächsten zwei bis drei Jahre überbrücken könne, jedoch ein zweiter Lockdown fatal wäre. „Unser oberstes Ziel ist es, Kitas, Schulen und das Wirtschaftsleben offen zu lassen, wir sehen aber, dass die bisherigen Maßnahmen die Pandemie nicht eindämmen konnten, weshalb weitere Maßnahmen notwendig sein werden. Auf Dauer braucht es mehr Normalität bei der Einhaltung der Regeln, jeder kann hier seinen Beitrag leisten“, äußerte sich die Landtagsabgeordnete Sandra Boser.
Nach der Gesprächsrunde folgte noch ein Betriebsrundgang, bei dem sich die Landtagsabgeordnete einen guten Einblick in die innovative Fertigung mit hochwertigen Materialien sowie außergewöhnlichen und individuellen Kollektionen verschaffen konnte.
Foto: v.l.n.r.: Christoph Waidele, Sandra Boser, Thomas Kunz und Marco Sharif Khan